Konsumverhalten entspannt sich
Wenn die Käufer vorsichtig optimistisch sind, führt das zu einer Verhaltensänderung? Und wenn ja, in welchem Umfang?
Seit Beginn der Lebenshaltungskostenkrise untersuchen wir, wie Verbraucher mit dem Kostendruck umgehen, von der Preissondierung über die Suche nach Sonderangeboten bis hin zum Wechsel des Einzelhändlers und dem Anlegen von Vorräten. Diese Strategien konnten wir in den letzten anderthalb Jahren verstärkt beobachten. Ende 2023 sind sie jedoch erstmals und flächendeckend seltener geworden. Gleichzeitig erklärten mehr Konsumenten, wenn auch auf niedrigerem Niveau, sich etwas Besonderes gönnen zu wollen.
Wir sehen also eine gewisse Entspannung. Die Käufer möchten mehr Geld ausgeben. Das veranlasst zu der Annahme, dass mehr Raum für nicht lebensnotwendige Waren vorhanden ist. Jedoch nicht um jeden Preis. Das rationale preissensible Verhalten bleibt auf einem recht hohen Niveau stabil, nimmt jedoch nicht zu. Zudem ziehen KonsumentenEigenmarken weiterhin Markenprodukten vor.
Wir haben auch untersucht, wie Kunden auf Preiserhöhungen in bestimmtenKategorien reagieren würden. Wenn wir ergänzend die Dimension einer potenziellen Preisentspannung berücksichtigen, werden davon sehr wahrscheinlich drei Kategorien profitieren: Fleisch und Fisch, Süßwaren und alkoholische Getränke. Vor allem Fleisch und Fisch sind als volatile Kategorie anzusehen, denn die Verbraucher reagieren sensibel, wenn sich die Preise in die eine oder andere Richtung bewegen.
Käufer ändern ihre Gewohnheiten normalerweise nicht plötzlich, sondern kaufen wieder Produkte, die sie aus Kostengründen ausgelassen oder weniger gekauft haben. Es gibt allerdings Unterschiede bei den Bewältigungsstrategien: Außer Fleisch und Fisch, die bei sinkenden Preisen mehr gekauft würden, würden z. B. auch Waschmittel auf Vorrat und mehr hochwertige Kosmetik gekauft werden.